Montag, 12. November 2007




Beim deutschen Meister VfB Stuttgart spitzt sich die Krise immer mehr zu. Die Schwaben verloren am neunten Spieltag der Bundesliga mit 0:2 (0:1) gegen Hannover 96 und machten nach den Pleiten bei Hansa Rostock (1:2) sowie in der Champions League gegen den FC Barcelona (0:2) die rabenschwarze Woche perfekt. Zudem sah Kapitän Fernando Meira bei der ersten Heimniederlage in der Liga seit dem 1:3 am 26. August 2006 gege Borussia Dortmund nach einem absichtlichen Handspiel im Strafraum die Rote Karte (7.) und wird dem VfB in den nächsten Wochen fehlen

Szabolcs Huszti sorgte mit dem verwandelten Handelfmeter (8.) und einem Kopfball (52.) für Hannovers dritten Auswärtssieg in dieser Saison. Mit dem ersten Erfolg der Niedersachsen in Stuttgart seit dem 22. Mai 1971 setzte sich Hannover zudem in der erweiterten Spitzengruppe fest.

Stuttgart war vor 49.000 Zuschauern im Gottlieb-Daimler-Stadion die Verunsicherung deutlich anzumerken. Nach einem Fehler von Meira hätte Huszti schon nach 130 Sekunden für die Führung sorgen können, schoss aber am Tor vorbei. Nur vier Minuten später rettete Meira bei einem Schuss von Huszti kurz vor der Torlinie mit dem Oberarm, wurde von Schiedsrichter Markus Merk (Otterbach) vom Platz gestellt und muss mit einer Sperre von mindestens zwei Spielen rechnen.

Damit spitzt sich auch die Personalnot beim VfB weiter zu. Gegen Hannover musste Trainer Armin Veh ohnehin bereits auf die angeschlagenen Thomas Hitzlsperger, Matthieu Delpierre, Antonio da Silva und Yildiray Bastürk verzichten. Innenverteidiger Serdar Tasci lief trotz einer Nasenoperation in der vergangenen Woche auf, Nationalspieler Roberto Hilbert spielte mit einem angerissenen Band im Sprunggelenk.

Zumindest bemühte sich der VfB in Unterzahl um den Ausgleich. Allerdings waren insbesondere die Leistungsträger wie Hilbert und Nationalstürmer Mario Gomez indisponiert. Auf der Gegenseite verhinderte Stuttgarts Schlussmann Raphael Schäfer mit einer Parade gegen Hanno Balitsch (37.) einen höheren Rückstand vor der Pause.

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte Stuttgart, doch Hannovers Keeper Robert Enke wehrte einen Distanzschuss des eingewechselten Ludovic Magnin (49.) ab. Drei Minuten später sorgte Huszti mit seinem dritten Saisontor per Kopf für die Vorentscheidung.

VfB Stuttgart ohne Chance gegen den FC Barcelona



Der deutsche Fußball-Meister bot in seinem zweiten Champions-League-Spiel wahrlich nicht seinen schlechtesten Auftritt der bisherigen Saison. Der FC Barcelona war trotzdem eine Nummer zu groß.Die mehr als 50.000 Zuschauer machten das Duell mit der Millionentruppe aus Spanien bereits vor der Partie zum größten Stuttgarter Fußball-Festtag seit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft gegen Energie Cottbus am 19. Mai. Doch auch die prächtige Kulisse konnte dem VfB in seinem zehnten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte zunächst nicht die Hemmungen vor dem scheinbar übermächtigen Gegner nehmen. Die Gastgeber agierten zu ängstlich und ließen die Gäste gewähren. Vor allem das «magische Dreieck» der Spanier mit Ronaldinho, Messi und Thierry Henry stürzte die Schwaben anfangs von einer Verlegenheit in die nächste.

Bereits in der fünften Minute hatte der deutsche Meister Glück, dass der Portugiese Deco auf Zuspiel von Messi nur den Pfosten traf. Danach bewahrte Torhüter Raphael Schäfer den VfB gegen den Argentinier (19., 21.) und Henry (24.) vor einem Rückstand. Erst nach einer halben Stunde legte Stuttgart den Respekt vor dem Tabellenvierten der Primera Division ab und kam selbst zu Chancen. Nationalstürmer Mario Gomez hatte in der 33. Minute Pech, dass er nach Flanke von Arthur Boka per Kopf zwei Mal an Barca-Torhüter Victor Valdes (33.) scheiterte. Unmittelbar vor der Pause hatte der Schwede Alexander Farnerud die Führung für die Stuttgarter auf dem Fuß, brachte den Ball nach Zuspiel von Gomez aber ebenfalls nicht an Valdes vorbei.

Auch nach dem Seitenwechsel wirkte die Abwehr der Katalanen, bei denen der Mexikaner Rafael Marquez bereits in der siebten Minute wegen Verletzung durch Routinier Puyol ersetzt wurde, nicht immer sicher. Unmittelbar nach Wiederanpfiff tauchte erneut Farenrud gefährlich vor dem Tor der Spanier auf (47.). Wenig später ging Barcelona aber doch in Führung. Nach einem Eckball scheiterte Ronaldinho zunächst per Kopf an Schäfer, doch Puyol drückte den Abstauber über die Linie (53.). Eine gute Viertelstunde später machte der überragende Messi auf Zuspiel von Henry alles klar.