Freitag, 14. September 2007

Kein Aktionismus


Kein Aktionismus
"Es war sicher nicht ganz so einsam in den vergangenen Tagen wie beim letzten Länderspiel", sagte ein zufriedener VfB-Cheftrainer Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus am Samstag (15.30 Uhr, Gottlieb-Daimler-Stadion) für das derzeit knapp 40.000 Karten verkauft sind. Vehs gute Laune war auch durch den Umstand begründet, dass alle Nationalspieler, die zuletzt für ihre Auswahlteams unterwegs waren, ohne Blessuren nach Stuttgart zurückgekehrt sind. "Es sind also fast alle gesund, außer natürlich Matthieu Delpierre. Mario Gomez ist gestern gelaufen, aber ob er die Fitness hat, um Bundesliga spielen zu können, wird man sehen. Yildiray Bastürk hat noch Rückstand und erst ein paar Tage trainiert. Deshalb muss ich mir überlegen, ob es schon Sinn macht, dass er dabei ist", konnte der VfB-Coach noch nicht mit Sicherheit sagen, ob das genannte Duo am Samstag zum Zug kommen wird. Besser sieht es indes bei Ricardo Osorio aus, der nach seinen Sprunggelenksbeschwerden heute wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte und gegen Cottbus zur Verfügung steht wird."Nicht nur das Negative sehen"Nach dem Start mit nur vier Punkten aus den ersten vier Partien weiß Armin Veh derweil genauso wie Sportdirektor Horst Heldt, dass gegen die Lausitzer nur ein dreifacher Punktgewinn zählt. "Es ist sicher ein wichtiges Spiel und normalerweise erzählt man dann was von Gras fressen und dass man enger zusammenrücken müsse. Aber das sage ich nicht. Ich versuche es anders zu regeln. Es ist wichtig, Sachlichkeit zu bewahren und auf die wirklich wichtigen Dinge einzugehen. Populismus hilft uns sicher nicht weiter", wehrte sich Veh dagegen, nun mit der Faust auf den Tisch zu schlagen oder irgendwelche Parolen zu verbreiten. Denn für den VfB-Coach kam der holprige Start nicht unbedingt überraschend. "Ich hab mir das nach der sicher nicht optimal verlaufenen Vorbereitung mit vielen Verletzten schon gedacht. Aber es bringt sicher nichts, immer nur das Negative zu sehen. Denn wenn man das macht, dann kommt es auch so. Wenn alle Spieler gesund sind, dann haben wir sicher einen sehr gut besetzten Kader", zeigte sich Veh weiter optimistisch. Er weiß um die Möglichkeit von Veränderungen im Team, sobald alle Spieler zur Verfügung stehen.Keine Alibis schaffenMit einem Blick zurück auf die beiden verlorenen Auswärtsspiele in Berlin und Karlsruhe, wollte Veh dann auch nicht alles schlecht reden. "Wir waren in beiden Partien besser und Spiel bestimmend. Es haben nur ein paar Prozent gefehlt. Der letzte Wille, das Tor machen zu wollen, war nicht da. Darüber haben wir gesprochen. Aber ich muss als Trainer dabei auch sorgfältig mit meinen Worten umgehen und kann nicht immer alles sagen. Sonst schafft man auch Alibis für die Spieler", erläuterte Veh die Schwierigkeit, die Situation richtig zu analysieren. Allerdings ist der VfB-Coach auch zuversichtlich, da sich seine Spieler selbstkritisch zeigten und "am Samstag nun unbedingt gewinnen wollen". Von zusätzlichem Druck wollte Armin Veh in diesem Zusammenhang nichts wissen und befand abschließend: "Wenn ich deshalb jetzt alles anders machen und in Aktionismus verfallen würde, wäre das genau der falsche Weg. Es ist eben auch ein Lernprozess für unsere junge Mannschaft, mit solchen Situationen fertig zu werden." Unterstützung erhielt er in seiner Auffassung von Sportdirektor Horst Heldt, der noch ergänzte: "Die Mannschaft weiß, dass es ein sehr wichtiges Spiel ist. Und sie hält den Herausforderungen aller emotionaler Höhen und Tiefen stand. Ich bin überzeugt, dass wir das am Samstag hinbekommen."

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