Samstag, 1. September 2007

"Müssen sachlich bleiben"


"Die Jungs kriegen natürlich schon auch mit, was von außen kommt", sagte VfB-Cheftrainer Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Derby am Sonntag (17.00 Uhr, Wildparkstadion) beim Aufsteiger Karlsruher SC und mahnte zugleich, es mit den Emotionen nicht zu übertreiben: "Wir müssen sachlich bleiben, auch wenn das vielleicht kein ganz normales Spiel wird. Trotzdem sollten wir einen kühlen Kopf bewahren. Schließlich haben wir ja auch keine dummen Sprüche in Richtung Karlsruhe gemacht. Es war eher andersherum. Aber jede zusätzliche Aussage ist jetzt nicht angebracht, weil die Stimmung von außen schon genug angeheizt wird. Wichtig ist, dass die Verantwortlichen auf beiden Seiten sachlich bleiben." Davon ist Armin Veh auch absolut überzeugt, da er weiß, dass auch sein Kollege Edmund Becker auf der KSC-Bank ähnlich strukturiert ist. Letztlich sei das Spiel eine sportliche Herausforderung, "auch wenn Derbys natürlich immer schön und etwas besonderes sind", wie Armin Veh ergänzte. Sein Team wird wie gegen jeden Kontrahenten mit Respekt antreten, "aber im Normalfall dürften wir schon Vorteile haben. Wir fahren sicher nicht als Außenseiter nach Karlsruhe", demonstrierte Veh das Selbstvertrauen des Deutschen Meisters vor der Fahrt zum Aufsteiger.Khedira vor der Rückkehr?Der VfB-Coach hofft vor allem auch darauf, dass diejenigen Spieler, die aufgrund von Verletzungen derzeit noch nicht bei einhundert Prozent seien, einen weiteren Schritt nach vorne machen können, "denn sie brauchen vor allem die Spiele, um voranzukommen." Bei aller Brisanz des Derbys freut sich der VfB-Coach auch auf ein Wiedersehen mit einem seiner Ex-Spieler. KSC-Mittelfeldmann Gotfried Adoube spielte unter dem heutigen VfB-Coach bei insgesamt drei Vereinen und hat sich dabei zu einem sehr guten Mann entwickelt. "Er wurde mir damals als Stürmer angeboten. Ich hab dann recht schnell gesehen, dass er kein Stürmer ist, konnte ihn aber trotzdem gut gebrauchen. Er ist beim KSC ein wichtiger Spieler geworden. Ich freue mich, ihn wieder zu sehen und werde ihn sicher auch vor dem Spiel begrüßen." Eine Wiedersehensfreude in den eigenen Reihen wird es hinsichtlich der zuletzt verletzten und angeschlagenen Spieler allenfalls bei Sami Khedira geben. "Er hat gestern mittrainiert und es kann durchaus sein, dass er am Sonntag dabei ist. Die Einheit hat er in jedem Fall gut verkraftet", ließ der VfB-Chefcoach wissen. Während also Sami Khedira wieder eine Option sein könnte, bangt Veh um das Mitwirken von Antonio da Silva, der am Dienstag im Training umgeknickt ist.Barcelona als Adrenalin für Gomez"Es ist nichts Dramatisches, aber hinter seinem Einsatz steht noch ein Fragezeichen", sagte Armin Veh, der selbst im Falle eines Ausfalls des Brasilianers wohl auf das bewährte 4-4-2-System setzen wird, auch wenn der mit einem schelmischen Grinsen ergänzte: "Wir könnten natürlich auch mit drei Spitzen auflaufen, denn Ewerthon kommt so langsam in Form." Allerdings stünde dann kein Angreifer mehr als Ersatzmann bereit, da Cacau wegen Adduktorenproblemen am Sonntag genauso weiter passen muss wie Yildiray Bastürk (Wadenprobleme), Matthieu Delpierre (Reha nach Patellasehnenoperation) und wohl auch noch Arthur Boka (Aufbautraining nach Innenbandanriss im Knie). Deshalb spricht viel für die Doppelspitze Gomez und Marica, auch weil das Duo unter der Woche intensiv Laufwege trainiert habe. Vor allem Gomez mache nach seiner Verletzungspause wieder einen richtig guten Eindruck. "Seit gestern ist er auch von der Psyche her noch stärker, da er in der Champions League nach Barcelona darf", scherzte Armin Veh, der sich selbst ebenfalls über das Los gegen den spanischen Topclub freute, da das Spiel Barcas unter Johan Cruyff "immer mein Leitbild war".

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